Memory
All my pictures are the past, snatches of recollections, often memories of memories. . . . Photography draws a trace of perishing, dying, never coming back. With brutal precision. The future has no place in a photograph.
I map my day-to-day life – out of fear of losing myself amid the glut of impressions. I clip, omit, highlight, expunge. The result is a cartography of my perceptions.
8. Dezember
Für ein paar Minuten, eine Stunde höchstens, hat das Schneetreiben meine kleine Welt verwandelt und verzaubert. Meine Strasse ist auf einmal nicht mehr sich selbst, sie ist ausser sich. Alles, was auf ihr geschieht, sich bewegt, spaziert oder fährt, hinterlässt Spuren. Sie ist wie eine gigantische fotografische Platte mit einem launischen Gedächtnis. Es ist ein Vergnügen, dem Verschwinden der Spuren zuzusehen.
2. Januar
Gestern Nacht konnte ich lange nicht einschlafen, Welche Bilder sind wichtig? Welche bleiben?
12. April
Gestern war ich in Montreux um die Sachen meines Vaters abzuholen. Banales aber tiefes Erschrecken: Wie schnell Dinge wertlos werden, wenn es die Person nicht mehr gibt. Und die zweite, ebenso banale Erkenntnis: Wie schnell das Leben vorbei ist – die Banalität verstärkt meinen Schrecken.
Alle Fotos, die ich im Computer gespeichert habe, werden auf einmal – wie bei meinem Vater – jeden Wert verloren haben, weil die lebendige Erinnerung verschwunden sein wird.
25. August
Ich erstelle eine Kartographie meines Alltags, aus Angst, mich sonst in der Fülle der Eindrücke zu verlieren. Ich schneide aus, lasse weg, hebe hervor, lasse verschwinden. So entsteht eine Art Landkarte meiner Wahrnehmung.